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Tätigkeitssbericht 2005
Tätigkeutsbericht 2006
B E R I C H T
des Vorstandes
der Max- und Erni Bühler-Stiftung
über die Erfüllung des Stiftungszweckes
im Geschäftsjahr 2005

Der Vorstand der Max- und Erni Bühler-Stiftung erstattet in Erfüllung seiner Verpflichtung nach § 8.1. lit. (f) der Satzung folgenden Bericht:

Tätigkeit der Stiftung (Erfüllung des Stiftungszweckes):
Der Zweck der Stiftung ist nach § 2 ihrer Satzung die Beschaffung von Mitteln zur Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere der Forschung und Entwicklung von Anlagen auf dem Gebiet der Kaltverformung.

I.
Im Rahmen des Projektes
"Grundlagenuntersuchungen zur Technologie von Werkzeugen der Kaltverformung"hat die Stiftung im Berichtsjahr folgende Maßnahmen gefördert: Die Versuchsserie der Flächenbeschichtung durch Laserauftragsschweißen im Rahmen der Kooperation mit der Hochschule Pforzheim wurde durch den wissenschaftlichen Assistenten Dipl.-Ing. (FH) Andreas Baum planmäßig fortgesetzt und weiterhin durch metallkundliche Untersuchungen von Frau Ursula Christian zur Gefügeentwicklung der verschiedenen Werkstoffe begleitet.
Herr Dipl.-Ing. Baum und Frau Christian berichteten über ihre Versuche auf dem Technik-Forum 2005 in ihrem gemeinsamen Referat

"Laserauftrag definierter Hartschichten auf gehärteten Wellen".

Im Hinblick auf die erhebliche Bedeutung, welche diesem Forschungsvorhaben für die gesamte Fördertätigkeit der Stiftung zukommt, seien an dieser Stelle einige Stichworte aus dem Gemeinschaftsvortrag sinngemäß wiedergegeben (der Vortrag wird im vollen Wortlaut im Tagungsband der Hochschule Pforzheim veröffentlicht werden): Das Auftragen von Hartstoffschichten mittels der Lasertechnik ist als solches zwar bereits weit fortgeschritten, gleichwohl aber ein noch relativ junges Gebiet, bei dem es noch überaus großes Potential an Entwicklungsaufgaben gibt. Mit der heute insgesamt zur Verfügung stehenden Anzahl an unterschiedlichen (Hartstoff-) Pulvern und den daraus wiederum möglichen hochzahligen Kombinationen zwischen Grund- und Pulverwerkstoff ist es nahezu unmöglich, einen systematischen Überblick zu erhalten. Vor diesem Hintergrund dient die vorliegende Versuchsreihe u.a. auch dem Zweck, eine systematische Eingruppierung ausgewählter sinnvoller Werkstoffkombinationen für das Laserauftragsschweißen bzw. die Laserbeschichtung vorzunehmen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die gefügeseitigen Wechselwirkungen zwischen Grund- und Beschichtungswerkstoff gelegt.
Als hochinnovativ und noch in keinster Weise ausreichend erforscht darf dabei das mit den hier vorgestellten Entwicklungsergebnissen ins Auge gefasste Einsatzgebiet gelten: Werkzeuge für die Kaltverformung von Metallen. Die Idee dabei ist, geeignete Hartstoffschichten auf einen preiswerten Grundwerkstoff aufzubringen, so dass das
Gesamtsystem (z.B. eine Walze zum Kaltwalzen) die gleiche oder sogar eine bessere Leistungsfähigkeit aufweist wie heute oftmals eingesetzte, aber extrem teure Hartmetallwalzen.
In der aktuellen Arbeit wurden drei verschiedene Hartmetallpulver auf Nickelbasis mittels Laserauftragsschweißen auf zwei unterschiedliche Trägerwerkstoffe aufgebracht. Die metallographische Untersuchung sowohl der drei unterschiedlichen Pulver, als auch der aufgebrachten Schichten sollte Aufschluss über die Auswirkungen der Laserbehandlung auf die Pulverstruktur und den Trägerwerkstoff geben.
Da der Auftrag mit den drei unterschiedlichen Pulvern auf geglühten und den gehärteten Zuständen mit unterschiedlichen Schweißparametern erfolgte und dabei sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt wurden, wurden die metallographischen Untersuchungen in der vorliegenden Arbeit zunächst mit dem Schwerpunkt auf das Pulver durchgeführt, welches den Anforderungen auf ein optimales Auftragsschweißen am nächsten kam.
Es zeigte sich, dass sowohl der Vorbehandlungszustand als auch die Schweißparameter einen großen Einfluss auf den Aufbau der Schicht ausüben. Sowohl die Karbidausbildung als auch die Matrix der Auftragschicht zeigen deutliche Unterschiede, die sich dann auch bei der analytischen Untersuchung im Rasterelektronenmikroskop wieder fanden. Resümierend konnten gemäß Haftung, Gefügeausbildung und Eigenschaften, allen voran
die Härte, als sehr gut zu bezeichnende Schichten in ausreichender Dicke aufgebracht werden. Vor diesem Hintergrund verspricht die Versuchsreihe ein enormes Einsparpotential an Materialkosten sowie eine deutliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Werkzeugen für die Kaltverformung von Metallen. Die nächsten geplanten Schritte sind nunmehr erste Versuche zum technischen Einsatz, zunächst im Labor, dann aber auch im Feld.

II.
Das 6. Technik-Forum wurde von der Stiftung gemeinsam mit der Hochschule Pforzheim am 09.11.2005 veranstaltet. Außer den bereits vorher erwähnten Referenten des Stiftungsprojektes sprachen

Prof. Dr.-Ing. Edmund Böhm, Hochschule Ravensburg-Weingarten, zum Thema
"Verschleißmechanismen und benötigte Werkzeugeigenschaften
bei ausgewählten Kaltumform- und Stanzverfahren",


sowie Herr Dr.-Ing. Eckhard Meiners, TRUMPF GmbH, zum Thema
„Laserschweißen rollgeformter Rohre und Profile Technologie und Anwendungsperspektiven",

Der Festvortrag des Technik-Forums, welcher im Berichtsjahr wieder Bestandteil des Studium Generale der Hochschule Pforzheim war, wurde gehalten von Herrn Prof. J. Menno Harms, ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett Packard GmbH, zum Thema
"Globaler Wettbewerb wo liegen unsere Chancen?".

Die Beiträge der Referenten zum Technik-Forum 2005 wurden wieder in der Schriftenreihe der Hochschule Pforzheim im Jahre 2006 veröffentlicht..

III.
Der Bühler-Preis für das Jahr 2005 wurde an Martin Zeidler aus Birkenfeld vergeben, welcher in diesem Jahr die Abschlussprüfung zum Industriemechaniker Maschinen und Systemtechnik bei der Industrie und Handelskammer Pforzheim als Bester abgeschlossen hatte.

Stuttgart, den 21. Juli 2006
(Dr. Hansis)
Vorstand